Die ersten beiden Kollektionen unserer Metallmöbel wurden von zwei führenden tschechischen Designern entworfen, nachdem der Markeninhaber Filip Dušek sie auf der Designblok 2022 angesprochen hatte. Wir haben die Designer persönlich gefragt, was hinter der Funktionalität ihrer Ideen steckt.
Wann und wo hat eure Zusammenarbeit begonnen und wie seid ihr zu Fleysen Möbel gekommen?
Michal: Filip und ich haben uns 2015 auf der Diploma Selection kennen gelernt, wo wir einen Stand nebeneinander hatten. Während des Aufbaus brauchten wir beide einen Lappen und konnten nirgendwo einen finden. So haben wir uns kennengelernt. Die Zusammenarbeit mit Fleysen begann dann etwas traditioneller, als Filip Dušek uns bei Designblok entdeckte und uns vorschlug, die funktionalen Regale und Schränke, die Elroz in ausländische Hobbymärkte exportiert, für ihn neu zu entwerfen.
Filip: Wir begannen mit der Tür eines klassischen Schranks, der in Hobbymärkten verkauft wird, und bekamen dann den Auftrag, etwas Ungewöhnliches einzubringen, um die Möbel zum Leben zu erwecken.
Wie entstehen eure Entwürfe für Fleysen?
Filip: Wir bekommen ein Briefing vom Unternehmen und besprechen gemeinsam, wie wir vorgehen wollen. Wir machen erste Skizzen und eine Grundidee. Dann zeichnen wir den Entwurf in 3D, woraus die Produktionsdaten entstehen, die wir dann mit der Produktion und den Fleysen-Ingenieuren abstimmen. So entstehen auch die Visualisierungen, mit denen das Möbel präsentiert wird.
Haben Fleysen-Möbel besondere Eigenschaften? Kann man sie auf den ersten Blick erkennen?
Filip: Das wichtigste Element ist wahrscheinlich die Lochung. Wir begannen damit wegen der Türen, die mit Innenblechen verstärkt werden mussten, und weil das Außenblech perforiert war, schien die Farbe von innen durch. Das belebte das Design und - neben der interessanten Farbgebung - das Spiel von Licht und Schatten. Gleichzeitig haben wir uns um eine subtile Konstruktion bemüht. Damit die Möbel nicht massiv wirken, sondern leicht und luftig.
Michal: Der technologische Hintergrund, den Fleysen hat, ist wichtig für das Design, darauf läuft es im Grunde hinaus. Wir versuchen, die Grenzen des Blechs als Dekoration zu nutzen, anstatt sie zu begrenzen.
Welche Einschränkungen gibt es? Was sind die Besonderheiten des Metalls, mit dem man arbeiten muss?
Filip: Die größte Einschränkung beim Entwerfen mit Metall ist wahrscheinlich die Komplexität der Biegung, die nicht gerade sein darf. Das schränkt uns bei der Formgebung ein.
Michal: Die Produktionsmöglichkeiten sind durch die Ausstattung der Werkstatt begrenzt. Der entscheidende Moment war, als wir Rahmen entwarfen, die neben Plattenmaterial auch Stangenmaterial verwendeten, und es möglich war, die Produktionstechnologie zu erweitern, um die Stangen zu schweißen. Für uns bedeutete das, die Morphologie der Fleysen-Möbel einen Schritt weiter zu entwickeln.
Was sind die Vorteile von Metall als Produktionsmaterial?
Filip: Wir sehen den Vorteil von Metall vor allem darin, dass wir damit sehr leichte, filigrane Dinge herstellen können, die gleichzeitig gut funktionieren und viel Gewicht tragen können. Was die Nachhaltigkeit betrifft, versuchen wir, so viel wie möglich zu recyceln. Der Stahl selbst ist recycelbar, und bei unseren Entwürfen berücksichtigen wir auch, dass die einzelnen Teile leicht getrennt und separat recycelt werden können.
Gibt es ein Lieblingsprodukt von Fleysen?
Michal: Wenn ich ein Produkt nennen müsste, wären es die Regale. Aber eigentlich gefallen mir alle, denn ich denke, dass wir gut daran tun, das Aussehen aller Produkte in Bezug auf ihre Typologie und ihren Zweck einheitlich zu halten.
Filip: Am besten gefallen mir die kleine rote Lampe und die gerippte Wanduhr.
Wer sind die Fleysen Designer?
Filip Mirbauer
Filip Mirbauer (*1990) schloss sein Studium an der Ladislav Sutnar Fakultät für Design und Kunst in Pilsen im Jahr 2015 ab, aber sein Name machte in Kunstkreisen bereits vor seinem Abschluss von sich reden. Er wurde bereits 2012 für den National Student Design Award nominiert, hat zwei Nominierungen für den Czech Grand Design, wird 2020 mit dem Red Dot Award und 2021 mit dem ersten Designblok Award für nachhaltiges Design ausgezeichnet.
Michal Strach
Michal Strach (*1985) ist Absolvent des KOV-Studios an der Akademie für Kunst und Kunsthandwerk in Prag. Seine Arbeit, die Möbel, Spielzeug, Schmuck und Objekte an der Grenze zwischen Design und Kunst umfasst, wird häufig auf Designmessen in der Tschechischen Republik und im Ausland ausgestellt. Im Jahr 2016 gewann er den Designblok Award, wurde mehrfach für den Czech Grand Design Award nominiert und erhielt gemeinsam mit Filip Mirbauer eine Nominierung für den Designblok und den Czech Grand Design Award für seine erste Möbelkollektion Fleysen.
